Diabetes Schwerpunktpraxis

Schwangerschaftsdiabetes

Fragen & Antworten

Sie sind schwanger und freuen sich auf Ihr Kind. Sie werden von Ihrer/Ihrem Gynäkologin/en zu uns zur Untersuchung bei Verdacht auf Schwangerschaftdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus, GDM) oder zur Behandlung eines bereits festgestellten GDM überwiesen.

GDM ist eine häufige Komplikaktion in der Schwangerschaft. Bei bis zu 10% aller schwangeren Frauen können in der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerwerte auftreten. Die erhöhten Blutzuckerwerte der Schwangeren gehen direkt über den Mutterkuchen (Plazenta) zum Baby über. Dadurch wird das Baby überernährt.
Die Risiken für die Entwicklung eines GDM sind individuell unterschiedlich.

1Wie und wann wird eine Schwangere
auf Schwangerschafts­diabetes untersucht?
Jede Schwangere kann heute als Kassenleistung auf GDM mit einem zweizeitigen Test untersucht werden. Bei erhöhten Risiko wird bereits im ersten Trimenon ein Test erfolgen, bei allen anderen Frauen in der 24.-28. Schwangerschaftswoche. Zumeist erfolgt beim Gynäkologen der 50g-Screening-Test und bei erhöhten Blutzucker nach Überweisung zu uns der Diagnosetest mit 75 g Traubenzucker.
2Was ist vor dem Diagnosetest mit
75 g Traubenzucker in unserer Praxis zu beachten?
1. Kein Test bei akuter Erkrankung wie Fieber oder Infektionen, kein Test bei akuter Gabe von Kortison.

2. Am Tag vor der Untersuchung essen Sie eine leichte Abendmahlzeit wie z.B. Brot, aber kein fettreiches Essen wie z.B. Pommes oder Pizza. Ab 22.00 Uhr bitte nichts mehr essen – auch nachts keine Milch trinken.

3. Die Untersuchung erfolgt nüchtern von 7:00 – 9:00 Uhr in unserer Praxis. Nach einer Nüchtern-Blutabnahme aus dem Armvenenblut trinken Sie eine 300ml-Lösung mit 75g Zucker.

4. Nach einer und nach zwei Stunden nehmen wir erneut Blut zur Messung der Blutzuckerwerte ab.

5. Während des gesamten Testes bleiben Sie in unserer Praxis.

6. Das Testergebnis teilt Ihnen die Ärztin unmittelbar nach der Untersuchung mit.

Nehmen Sie sich bitte ein Frühstück mit. Nach dem Test essen Sie bitte erst eine Kleinigkeit, bevor Sie sich hinter das Steuer Ihres Autos setzen.
3Wie wird das Testergebnis beurteilt?
Bereits ein erhöhter Blutzuckerwert bedeutet die Diagnose GDM. GDM bedeutet nicht, daß Sie nach der Entbindung dauerhaft zuckerkrank sind.
4Wie wird Schwangerschafts­diabetes behandelt?
Die Behandlung erfolgt ambulant in der Diabetes Schwerpunktpraxis. Wir möchten Ihnen helfen, mit Diät und Bewegung normale Blutzuckerwerte zu erreichen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Blutzucker selbst messen und mit gesunder Ernährung unter Vermeidung von Zucker und Weißmehlprodukten Ihren Stoffwechsel normalisieren können. Etwa 15 bis 20% aller Schwangeren benötigen auch Insulin. Insulin senkt den erhöhten Zucker der Mutter, passiert aber nicht die Plazenta. Dadurch helfen Sie Ihren Baby, gesund und ohne Überernährung oder anderen Folgen des GDM zu gedeihen.
5Bleibe ich nach der Entbindung Diabetikerin?
Nein! Zumeist normalisiert sich der Stoffwechsel wieder. Je nach individuellem Diabetesrisiko bleiben 5 bis 10 % auch direkt nach der Entbindung Diabetikerin. In den folgenden 15 Jahren ist das Risiko für Diabetes jedoch individuell unterschiedlich von 30 bis 100% erhöht. Spätetstens 12 Wochen nach Entbindung lassen Sie bei uns erneut einen 75g-Zucker-Belastungstest durchführen. In den folgenden Jahren erfolgt ein einfacher Test nur aus dem Nüchternblut einmal im Jahr – bei uns oder Ihrem Hausarzt. Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Sie Senken damit Ihr Risiko für Diabetes in den Folgejahren.
6Sie sind schwanger und erkrankt
an Diabetes Typ 1 oder Typ 2?
Die Behandlung des Diabetes erfolgt in der Diabetes Schwerpunktpraxis. Gerne beraten wir Sie schon vor einer geplanten Schwangerschaft. Typ 2-Diabetikerinnen benötigen zumeist eine Insulintherapie. Bei Frauen mit Typ 1-Diabetes gibt es heute viele Möglichkeiten, die Insulintherapie zu optimieren und die Blutzuckerwerte zu überprüfen (CGM = kontinuierliche Glukosemessung, FGM = Flash Glukose Messung).